Naturdenkmale auf Schwieberdinger Markung: 
ND34/02 Feuchtgebiet "Markt"

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Sie finden hier eine Dokumentation der Naturdenkmale auf Schwieberdinger Markung
Für Hinweise und Ergänzungen oder eigene Beobachtungen sind wir dankbar. Bitte schicken Sie uns eine kurze mail.

 


Zur Geschichte des Naturdenkmals
(Quelle: Helmut Theurer im Umweltbericht der Gemeinde Schwieberdingen 1992 , Lit [5])


Das Feuchtbiotop Markt mit einem die Wasserfläche umgebenden Schilfbestand wurde 1974 wiederhergestellt. Für die damals zunächst angedachte noch größere Wasserfläche ist die Wasserzufuhr durch den Quelllauf nicht ausreichend. Das Feuchtgebiet ist von Verlandung bedroht. Deshalb sollten Teile des Bewuchses und Algen regelmäßig entfernt werden. Beobachtet wurden dort bereits Gelbbauchunken, Grasfrosch, Erdkröten und Salamander.

Johannes Völlm berichtet auf der ornithologischen VV Exkursion am 10.4.2009:
"Als der Karl-Heinz Widmann das Feuchtgebiet Markt in Schwieberdingen angelegt hat, war 1-2 Jahre später schon die Rohrammer dort. Die Rohrammer braucht nicht soviel Schilf. Auch der Teichrohrsänger braucht nicht soviel Schilf."
Mehr über:
Teichrohrsänger im Feuchtgebiet Markt in Schwieberdingen
Rohrammer Sichtungen im unteren Glemstal
 

Zur Entstehung des Naturdenkmals
(Quelle: Naturdenkmale im Landkreis Ludwigsburg, ISBN 3-88251-193-1, zweite Auflage 1993)

"Wieder ist es die unterste Keuperschicht (Lettenkeuper), die das Niederschlagswasser nicht im klüftigen Untergrund versickern, sondern in einer flachen zum Glemstal hin abfallenden Talmulde etwa einen Kilometer nördlich von Schwieberdingen an der Markungsgrenze zu Markgröningen zutage treten lässt. Zwei wenig ergiebige Quellen, von denen die westliche als Naturdenkmal geschützt ist, haben mehrere Feuchtflächen und kleine Weisenbruchwälder entstehen lassen. Bunte Hochstaudenfluren, dichte Schilfbestände, ein kleiner, künstlich aufgestauter Weiter, extensiv genutzte Wiesen, neu gepflanzte Obstbäume, eine mächtige alte Kopfweide ( "Paulinenweide"), der alles miteinander verbindende Quellbach - kurz: ein Mosaik verschiedener, aber zusammenhängender Lebensräume auf kleinem Raum, wie es heute nur noch selten zu finden ist. Helmut Theurer von der Schwieberdinger Ortsgruppe des NABU Deutschland kümmert sich seit vielen Jahren um das die Pflege des Naturdenkmals. Ihm ist es auch zu verdanken, dass große Teile der geschätzten Flächen inzwischen im Eigentum der Gemeinde oder des Naturschutzbundes sind.

Aber auch Naturdenkmale sind keine heile Welt! Seit ein paar Jahren stehen zwei große Tanks mit der Aufschrift 'Züblin Umwelttechnik' am Rand des Weihers. Durch eine frühere, etwas weiter oben in der Talmulde angelegte Fettschlamm-Deponie wurde das Grundwasser verunreinigt. Mit viel technischem Aufwand muss jetzt Nachsorge betrieben werden."

Ein Blick auf die große Kopfweise (ND34/1) südlich des Quellweihers lohnt sich. Sie ist mit knapp fünf Meter Stammumfang wohl der größte 'Stachelbeerbaum' des Kreises Ludwigsburg. Im Holzmulm, der sich in Kopfweiden zwangsläufig bildet, hat sich ein wilder Stachelbeerbusch eingenistet. Auch eine kleine Esche scheint sich dort wohl zu fühlen, Diese Pflanzen entziehen dem Baum weder Nährstoffe noch Wasser, sondern profitieren lediglich vom Holzmulm und dem besseren Lichteinfall.  Auf der Kopfweide finden wir zwar keine Bromelien und Orchideen, die in tropischen Breiten epiphytisch wachsen, wohl aber den bittersüßen Nachtschatten, dessen violett/gelborange gefärbte Blüten bei genauerem Hinsehen durchaus tropisch anmuten. Dieser kletternde Strauch ist ist in feuchten Gebüschen, an Ufern und in Auewäldern nicht selten, wird aber leicht übersehen. Erst im Spätsommer, wenn die roten Früchte leuchten, ist er etwas auffälliger. Vögel, die Beeren gerne fressen, tragen zu seiner Verbreitung bei, da sie die Samen mit dem Kot wieder ausscheiden. Auf diese Art und Weise gelangt der Bittersüße Nachtschatten auch auf den 'Kopf' der Kopfweiden"

 

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DSC00480w.jpg 26.07.2014
Mähaktion auf dem NABU Stückle Markt
    in Schwieberdingen
DSC00501w.jpg
5_TG6012w.jpg 20.05.2014
Ortsbegehung Industriegebiet Schwieberdingen
    und der Streuobstwiesen beim Industriegebiet ,
5_TG6052w.jpg
5_TG6129w.jpg Mai 2014
►Natur in Schwieberdingen:
    Tiere der Streuobstwiesen beim Industriegebiet
5_TG6967w.jpg
DSCF4026w.jpg April/Mai 2014
►Natur in Schwieberdingen:
    Vögel der Streuobstwiesen beim Feuchtgebiet Markt am Industriegebiet
5_TG6839w.jpg
DSCF8698w.jpg 25. Februar 2012
Biotop-Aktion vom NABU Schwieberdingen-Hemmingen

    beim Feuchtgebiet Markt in Schwieberdingen
DSC02939w.jpg
DSCF9062w.jpg 24. März 2012
Wanderung vom Feuchtgebiet Markt zum Dachsbau am Felsenberg
P1170526w.jpg
DSCF8656w.jpg 19. Februar 2012
das Feuchtgebiet Markt in Schwieberdingen
    von der Marktquelle über den künstlichen Dachsbau bis zum Tümpel
IMG_3852w.jpg
IMG_6563w.jpg Mai 2011:
Vögel am Feuchtgebiet Markt in Schwieberdingen



 
Kopieren-von-IMG_6572w.jpg


Zum Feuchtgebiet Markt gehört noch die "Gehölzgruppe Markt" entlang vom Quelllauf der Marktquelle:
 

Nr. Nr.
1985
 Foto aktuelle Fotos und Infos historische Beschreibung (Helmut Theurer 1992, Lit [5])
34/01 34/01 IMG_0090a.jpg Kopfweide beim Feuchtgebiet Markt ("Paulinenweide") Diese Weide ("Paulinenweide") ist wohl zwischen 1840 und 1870 gekeimt. Stammdurchmesser ca. 1,60 m. Astauslage ca. 20m. Ein wertvoller und imposanter einzigartiger Baum.
Die Hauptäste wurden mit Drahtseilen zusammengehängt um ein Auseinanderbrechen des Baumes zu verhindern. Der Baum ist ein Vermächtnis von Pauline Krämer an den NABU 1985.
34/02 34/07 5_TG6129w.jpg Feuchtgebiet "Markt"




 
Das Feuchtbiotop Markt mit einem die Wasserfläche umgebenden Schilfbestand wurde 1974 wiederhergestellt. Für die damals zunächst angedachte noch größere Wasserfläche ist die Wasserzufuhr durch den Quelllauf nicht ausreichend. Das Feuchtgebiet ist von Verlandung bedroht. Deshalb sollten Teile des Bewuchses und Algen regelmäßig entfernt werden. Beobachtet wurden dort bereits Gelbbauchunken, Grasfrosch, Erdkröten und Salamander.
34/03 34/08 Gehölzgruppe Markt Diese Gehölzgruppe befindet sich an einem Quelllauf. Es sind derzeit wohl die höchsten Bäume Schwieberdingens. Die Gehölzgruppe ist in der Schönheit und Zusammensetzung einmalig. (Silberpappel, Schwarzpappeln, Weiden)
Die sehr hohen Bäume sind Brutplätze für Steinkauz, Mäusebussard und verschiedene Spechte.

Bei diesem Feuchtgebiete hat der NABU Schwieberdingen-Hemmingen drei Grundstücke, die derzeit als Wiese bzw. Streuobstwiese genutzt werden. Langfristig wäre es sinnvoll, dort Arten wie den Teichrohrsänger zu begünstigen.

Helmut Beeh berichtet in 5/2012:
"Ich war dabei als der Teich angelegt wurde. Es gab früher Jahre, wo das Wasser von der Markquelle bis in die Glems geflossen ist. Habe ich selbst noch erlebt. Allerdings nur als kleines Rinnsal.
Dass es heute so wenig Wasser hat, könnte mit der ICE-Strecke zusammenhängen. Die hat die Wasseradern angeschnitten. Und das wachsende Schwieberdinger Industriegebiet nimmt der Marktquelle wahrscheinlich Wasser weg."
"Der zuständige Jagdpächter ist Konrad Zaiser. Für die andere Glemsseite ist Heinz Krämer (mit Walter Zaiser) zuständig"
"Der Bauer Helmut Härle ist der Nachbar der NABU Streuobstwiese im Westen und im Osten. Er möchte dass die Haselnüsse im Osten auf Stock gesetzt werden wegen des Schattens. Arbeiten sind aber erst ab November möglich"
Albert Gunzenhauser berichtet in 5/2012: die Trinkwasserleitung für die Markgröninger Gärten liegt unter dem Grasweg der vom Industriegebiet zum Gebiet Markt zieht "

Aktuelle Fotos und Infos
Zustand des Naturdenkmals 2011: Ein Waldtümpel, offene Wasserflächen vorhanden. Stark zugewachsen.

 

DSCF2404a.jpg IMG_8433w.jpg
18.2.2007 Schwieberdingen Markt
Kamera: Fuji F30
11.7.2008 Schwieberdingen-Markt
Kamera: Canon EOS 40D/100-400@400
Naturdenkmal 34/2
mit Wasserfontäne
Teichrohrsänger in Schwieberdingen
(Acrocephalus scirpaceus, vulgo Rohrspatz)


Satellitenfoto dieses Naturdenkmals
Mit den Koordinaten des Naturdenkmals

 

 

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