Nistkastentipps
von Günter Krämer
vom NABU Schwieberdingen-Hemmingen
Hinweis: alle blau umrandeten Fotos lassen sich vergrößern. Grau hinterlegte
Fotos gefallen mir besonders gut.
►Nistkasten richtig aufhängen
Nagel: Aluminiumnägel (Weichmetall) sorgen dafür, dass der Baum keinen Schaden nimmt und später bei der Holzbearbeitung in der Sägemühle die Sägeblätter ganz bleiben. Der Alu-Nagel hat von vornherein etwa in der Mitte eine kleine Kerbe. Weiter soll der Nagel nicht eingeschlagen werden, weil der Baum noch wächst. Der Nagel soll also ca. 4 cm weit rausschauen.
Höhe: Günter Krämer bevorzugt die Höhe 2 m für den Nistkasten. Nicht zu
hoch, denn die Vögel müssen ja Futter bringen für die vielen Jungvögel drin.
Müssen dazu immer wieder hochfliegen. Und bei Regen werden die Vögel nass und
dann sind sie schwer. Und dann wird das sehr schwer für die Vögel wenn der
Kasten zu hoch hängt. Außerdem sind Nistkästen schwer. Wenn die sehr hoch
hängen, ist es schwer den Kasten zur Jahresreinigung runterzuhieven.
Richtung: Flugloch Richtung Südosten, damit der Nordostwind nicht hinein
pfeift und der Regen aus dem Westen auch nicht. Wenn windgeschützt muss es nicht
Südosten sein.
Lage: Soll kein Ast direkt davor sein. Sonst fliegen die Vögel den Kasten nicht an (die Katze könnte dort lauern). Gestrüpp kann vor oder auch hinter dem Baum mit dem Kasten sein. Denn die Vögel machen dort gerne Zwischenstation. Dann fliegt der Vogel immer zuerst zum Gestrüpp und von dort zum Kasten. Nicht zu schattig, sonst wird es nur Schlafplatz.
Zeitpunkt: ideal bei neuen Nistkästen ist der Herbst. Dann sind die Nistkästen im Frühling zu Beginn der Brutsaison gut ausgelüftet.
►Nistkasten richtig auswählen
Halbhöhlen: Günter Krämer hängt Halbhöhlen meistens ans Haus.
Die neuen Halbhöhlen-Nistkästen haben den Brutraum hinten. Nasse Altvögel können
vorne rein. Die Konstruktion schützt auch gegen Brutraub der Jungvögel durch Elstern und Eichelhäher.
Fledermaus: Ein Fledermauskasten muss ganz frei sein. Fledermauskästen gibt
es auch mit Einsatz, dass das Innere ganz dünn wird und eine Spalte nachbildet.
Meisen: Günter Krämer meint: Baumärkte in Ludwigsburg verkaufen derzeit viel
zu kleine Kästen. Da können die Jungvögel keinen Flügelschlag drin machen. Die
Kästen sollten schon ausreichend groß sein. Im Winter schlupfen mehrere Meisen
zusammen in die Kästen in kalten Nächten und wärmen sich gegenseitig.
Reviergrößen: Es können mehrere Vogelarten in einem Garten brüten. Die
Reviergrößen sind bei kleinen Vögeln kleiner. Große Vögel haben kilometergroße
Reviere.
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /100-400@400 |
Die neuen
Halbhöhlennester mit Vorbau: in der Brutkammer haben die Jungvögel Platz.
Eichelhäher und Elstern kommen nicht rein. → Eichelhäher-im-Glemstal → Elster-im-Glemstal |
Günter Krämer öffnet
einen Fledermauskasten. → Fledermausarten-im-Glemstal |
Dieser Meisenkasten an der großen Kastanie wird seit Jahren immer als Schlafplatz benutzt. | großer Schleiereulenkasten
oben links am Reiterhof Krämer (Günter Krämer und Günter Strauch haben diesen
Kasten geholt bei Fa. Schwegler, nachdem Helmut Theurer dort eine
Schleiereule beobachtet hatte) → Schleiereulen-im-Glemstal |
►Nistkasten richtig reinigen
Die Nester sollen jährlich entfernt werden.
Mit einer Spachtelkelle (einer Art Tortenheber) die Nester raus heben.
Dann mit Drahtbürste reinigen. Von Spinnen oder Milben werden auch die
Deckplatten verklebt. Auch die Vorderwand (Frontplatte) mit Drahtbürste reinigen.
Kleiberspuren ("zugekleibert" mit Schlamm) kann man leicht entfernen, wenn man
den Kasten ins Wasser legt.
►Was sagen uns die Nester?
Ob es einen Bruterfolg gab, sieht man an den Nestern. Bruterfolg
erkennt man daran, dass die Nester flachgedrückt sind: durch die Flugübungen und
das Herumgehopse der Jungvögel. Wenn die Nester nicht zusammengedrückt und keine
Federn drin sind, dann war es wohl nur ein Schlafplatz. Meisennester erkennt man
an der Polsterung mit Haaren. Angeknabberte Nüsse oder Laub im Nest zeigen einen
Nachmieter an.
(→
Siebenschläfer-im-Glemstal)
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
3.11.2008 Schwieberdingen Fuji Finepix F30 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
Blaumeisennester
sind gut gepolstert mit Haaren. Und Federn drin. → Blaumeisen-im-Glemstal |
Bei Bruterfolg (links) sind die Nester flachgedrückt. durch die Flugübungen der Jungen | Blaumeisennest 13
Eier. Eindeutig kein Bruterfolg in 2008 → Blaumeisen-im-Glemstal |
angeknabberte Nüsse
im Nest zeigen einen Nachmieter an (Maus?, Siebenschläfer?) → Mausarten-im-Glemstal → Siebenschläfer-im-Glemstal |
►Nestersammlung
Im Laufe der Jahre kann man eine kleine Nestersammlung anlegen. Günter
Krämer hat seine Nester alle ausgesprüht mit Haarspray wegen der Milben.
Norbert Baasner schreibt mir am 25.8.2010 zum Nest ganz rechts: "Das Nest ist
wohl ein Kohl- Blaumeisennest mit (seltsamerweise) ausgeräumten Eiern. Eier des
Hausrotschwanz' sind reinweiß, die der Kohl- Blaumeise sind rosa, mehr oder
weniger gefleckt."
3.11.2008 Schwieberdingen Fuji Finepix F30 |
3.11.2008 Schwieberdingen Fuji Finepix F30 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
3.11.2008 Schwieberdingen Canon EOS 40D /Sigma 18-125 |
Günter Krämer zeigt seine Nestersammlung | alle Nester sind beschriftet. | Grauschnäppernest
von Uwe Krämer aus der Nippenburgerstrasse → Vögel-im-Glemstal |
Ein Nest am Balkon
bei Hr. Krämer. Mit Kernen (der Vogel hat wohl Fruchtfleisch verfüttert) |
►Nistkastenbelegung und Historisches zu den Nistkästen
Günter Krämer betreut die Nistkästen am Schwieberdinger Friedhof seit
1981. Derzeit sind etwa 50% der Kästen belegt mit Bruten. Andere sind
Schlafplätze. Der Fledermauskasten war 2008 unbelegt, aber 2007 war eine
Fledermaus drin. (Kotspuren). Kohlmeise brüten hier in der Regel zweimal im Jahr
und legen weniger Eier pro Gelege als die Blaumeise, die in der Regel nur einmal
pro Jahr brütet.
Vor etwa 20 Jahren hatten jedes Gebiet in Schwieberdingen einen Buchstaben. Und
alle Nistkästen eine Nummer, z.B. H8. Viele Bäume (und Nistkästen) gingen durch
den Sturm Lothar und Wiebke verloren. Die Belegungslisten der Nistkästen wurden
immer an Hr. Theurer gegeben.
3.11.2008 Schwieberdingen Fuji Finepix F30 |
3.11.2008 Schwieberdingen Fuji Finepix F30 |
5.11.2008 Schwieberdingen | 5.11.2008 Schwieberdingen |
schönes Moos auf 25 Jahre alten Kästen. Die alte Markierung bezeichnet das Gebiet H8. |
Dokumentation der
Nistkastenbelegung: 70 % "Kohlmeisen"-Kästen, 20% "Blaumeisen", 10% Fledermäuse |
schönes altes Plakat: es zeigt auf einen Blick, wie Nistkästen im Frühling und im Winter von Blaumeisen genutzt werden | Der Flussregenpfeifer
war Vogel des Jahres 1993 → Flussregenpfeifer -im-Glemstal |
►Sonstiges und Verbesserungspotenziale:
- Material besorgen für den NABU-Schaukasten. (Sollte größer sein und
besseren Platz haben. Z.B. Innenraum 60 x 85 cm für die neuen NABU Plakate)
- Arbeitseinsätze fördern die Kontakte
- Attraktive Ausflüge sprechen neue Mitglieder an. (Fam. Krämer kam zum
Verein, weil der Verein einen Ausflug zum Neusiedlersee angeboten hatte)
- Wanderfalkenkästen dürfen nicht an einer ICE-Brücke angebracht werden. Die
Jungvögel hatten sich an Geräusch gewöhnt und saßen oben auf der ICE-Leitung.
Und sind so zu Tode gekommen.
→
Wanderfalke-im-Glemstal
►Vier junge
Igel in Schwieberdingen
Stachelig und putzig
Ich bedanke mich bei Herrn Uwe Krämer für die Fotos dieser vier
putzigen jungen Schwieberdinger Igel. Zusammen mit Ihrer Mutter haben sie im
Herbst 2008 in einem Schwieberdinger Garten im Ort gewohnt und wurden mit
Katzenfutter gefüttert.
1.11.2008 Schwieberdingen ein Garten im Ort Foto von Uwe Krämer |
1.11.2008 Schwieberdingen ein Garten im Ort Foto von Uwe Krämer |
31.10.2008 Schwieberdingen ein Garten im Ort Foto von Uwe Krämer |
27.10.2008 Schwieberdingen ein Garten im Ort Foto von Uwe Krämer |
Alle vier jungen Igel essen immer am selben Napf ... mehr über unsere → Igel im Glemstal |
der Jungigel hinten hat es jetzt schwer an das Futter zu kommen | die jungen Igel werden mit Katzenfutter gefüttert |
die jungen Igel leben in einer Ecke in einem
Schwieberdinger Garten ... mehr über unsere → Igel im Glemstal |
zur Seite:
November-im-Glemstal
Natur im Glemstal:
Fauna im Glemstal (aufs Foto klicken) |
Flora im Glemstal (aufs Foto klicken) |
Landschaft im Glemstal (aufs Foto klicken) |
Aktuelle Sichtungen im Glemstal (aufs Foto klicken) |
NABU Aktionen im Glemstal (aufs Foto klicken) |
die
Welt außerhalb des Glemstals (aufs Foto klicken) |