NAJU aktiv: Nistkastenpflege in Hemmingen
mit Thomas Schaller und Wolfram Bock: Was lebt in den Nistkästen im Wald auf unserer Markung?
Hinweis: alle blau umrandeten Fotos lassen sich vergrößern. Grau hinterlegte Fotos gefallen mir besonders gut.


Siebenschläfer im Nistkasten Nr.43:
Thomas Schaller hatte als 8-Jähriger ein Siebenschläfererlebnis und kam so zum Naturschutz

Im Nistkasten Nr. 43 lebte nach der Vogelbrut ein Siebenschläfer. Oben auf dem Nest waren grüne Blätter. Wolfram
Bock erläutert: "An den grünen Blättern im Nistkasten erkennt man, dass ein Siebenschläfer im Nistkasten drin war. Der Siebenschläfer braucht eine schöne trockene Unterlage für den Fall dass er zu faul ist rauszuklettern und er muss aber mal."

Siebenschläfer sind sehr drollige Tiere. Siehe Fotos unter Siebenschläfer-in-Hemmingen/Markgröningen

Thomas Schaller erzählt: "Ca. 1997 als ich 8 Jahre alt waren wir mit Hr. Bock Nistkästen putzen. Hr. Bock hat den Nistkasten auf den Boden gelegt. Der Siebenschläfer kam raus und ist an Hr. Bock hochgeklettert und hat sich auf seinen Rücken gesetzt. Dort blieb er, während der Kasten geputzt wurde. Sobald der Deckel wieder auf dem Nistkasten drauf war, ist der Siebenschläfer runtergeklettert und ging wieder in den Kasten. Wir haben ihn dann zusammen mit dem Kasten wieder an den Baum gehängt. Das fand ich als Kind sehr interessant. So bin ich zum Naturschutz gekommen."
 

IMG_3113w.jpg DSCF5411w.jpg IMG_3183w.jpg
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Canon EOS 40D / 100-400
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Canon EOS 40D / 100-400
Thomas Schaller hatte als 8-Jähriger ein Siebenschläfererlebnis und kam so zum Naturschutz Wolfram Bock erläutert die Spuren vom Siebenschläfer in Nistkasten Nr. 43
Siebenschläfer-in-unserer Heimat
Nistkasten Nr. 43 wird wieder aufgehängt. Der Marderschutz schützt die Vögel vor dem Marder


Fledermäuse in unseren Nistkästen
Nach der Vogelbrut lebten Fledermäuse im Nistkasten. Max kennt Fledermäuse bisher nur aus dem Italienurlaub.

Thomas Schaller, Sebastian und Max untersuchen den Blaumeisenkasten Nr. 38. Ein Blaumeisennest ist drin. Am Moos gut zu erkennen. Ganz platt gedrückt, also mit Bruterfolg. Denn die Jungvögel hopsen bei Ihren Flugversuchen auf dem Nest herum und drücken das Nest so ganz platt. Und jede Menge Fledermauskot oben auf dem Nest. D.h. die Fledermäuse waren nach der Vogelbrut im Nistkasten.

Max erzählt: "In Italien habe ich schon Fledermäuse gesehen. In einer Höhle drin. Da kamen die Fledermäuse aus der Ecke geschossen"

Fledermausfotos unserer Fledermäuse aus-Hemmingen/Schwieberdingen/Markgröningen finden Sie hier.
Wolfram Bock berichtet: "
in einem bestimmten Blaumeisenkasten auf der Streuobstwiese gegenüber dem Parkplatz ist seit Jahren eine Fledermaus."

DSCF5300w.jpg DSCF5346w.jpg DSCF5310w.jpg DSCF5322w.jpg DSCF5323w.jpg
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
Günter Breuer zeigt Blaumeisenkasten Nr. 38
Blaumeisen-in-Hemmingen
v.l.n.r: Thomas Schaller, Sebastian, Max
untersuchen diesen Blaumeisenkasten
 
drin ist ein Blaumeisennest,
2 Blaumeiseneier und
jede Menge Fledermauskot
Fledermausarten-in-Hemmingen
Thomas Schaller und Max hängen den geputzten Nistkasten wieder auf. So hängt er wieder richtig: An solch dünnen Bäumen kann er noch viele Jahre hängen


Wohnungsnot im Nutzwald
Ohne Nistkästen gibt es kaum noch Höhlen für Vögel, Siebenschläfer und Fledermäuse

Noch vor einigen Jahrzehnten sind viele Bäume in unserem Wald stehen geblieben, bis sie von selbst umfielen. Vorher haben alte Bäume dann morsche Äste und Kernschädigungen mit natürlichen Fäulnishöhlen. Bei Eichen etwa ab dem Alter von 100-120 Jahren.
Im heutigen Nutzwald werden die Bäume vorher gefällt. (Klar. Wer kauft schon gerne innen hohle Baumstämme.)

Ein Ergebnis ist, dass unser heutiger Nutzwald kaum noch natürliche Baumhöhlen hat. Und damit herrscht Wohnungsnot für Höhlenbewohner im Nutzwald. Wer einen der heute seltenen Bannwälder besucht, sieht sofort den Unterschied zum Nutzwald.

DSCF5385w.jpg DSCF5384w.jpg DSCF5404w.jpg DSCF5418w.jpg
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
Max hängt einen Nistkasten auf Wozu sind Nistkästen gut? Die Bäume im Nutzwald werden gefällt bevor es zu Kernschädigungen und Fäulnishöhlen kommt.

... mehr über unseren
Eulenbergwald
in Hemmingen
Wolfram Bock zeigt eine seltene natürlich entstandene Baumhöhle. (abgesägt an einem gefällten Baum)


Was lebt noch in unseren Nistkästen?
Insekten, Raupen, Puppen und Spinnen nutzen Nistkästen

Auf dem Foto links zeigt Günter Breuer ein Hornissennest. Er erläutert; "die Hornissen kauen Holz und stellen daraus eine Art Papier her. Daraus bauen die Hornissen dann dieses sehr leichte und doch erstaunlich stabile Hornissennest." (→ Hornissen-im-Glemstal)

Diese kleine haarige Raupe rechts war im Nistkasten Nr. 41. Wir haben diskutiert, ob es ein Eichenprozessionsspinner ist. Diese Tiere können Allergien auslösen. Daher sollte man den direkten Hautkontakt zu stark behaarten Raupen (die man nicht genauer kennt) meiden. Wegen der Eichenprozessionsspinner hängt der NABU seine Nistkästen nicht mehr an Eichen. Nach dem Foto unten denke ich aber, dass das eher ein harmloser Brombeerspinner (macrothylacia rubi) oder eventuell ein brauner Bär (arctia caja) ist. 

Eher unbeliebte Bewohner der Nistkästen und auch ein Grund, Nistkästen im Herbst zu putzen sind Vogelflöhe, Milben und Spinnen.

DSCF5291w.jpg DSCF5331w.jpg DSCF5333w.jpg
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
Heimerdinger Wald
Fuji Finepix F30
Günter Breuer zeigt ein Hornissennest
Hornissen-im-Glemstal
kleine stark behaarte Raupe (ca. 1cm)
 im Nistkasten Nr. 41
Raupenarten-in-Hemmingen
aus sicherer Entfernung


Die NABU Streuobstwiese in Hemmingen
ausgewachsene Hochstämme, über 100 Jahre alte Bäume, viele Nistkästen

Der NABU hat bei den Hegnachhöfen zwei Streuobstwiesen: ausgewachsene Hochstämme. Die Bäume sind über 100 Jahre alt.
Auch eine Gewürzluike ist dabei, eine Urform des Apfels. Zwar sehr klein, aber geschmackvoll. Leider sind die Bäume nicht beschildert und nicht alle Sorten sind noch bekannt. Da bräuchte man die Hilfe eines erfahrenen Obstbauers.

2008 war ein sehr gutes Apfeljahr. Dementsprechend liegen sehr viele Äpfel unter dem Baum. Eine willkommene Futterstelle für die Wacholderdrosselschwärme, die im Winter durchziehen. (→ Wacholderdrossel)

An der Nordseite ist eine schöne Hecke, die vor vielen Jahren vom NABU (Karl-Heinz Widmann, Wolfram Bock und Thomas Schaller) gepflanzt wurde.

Auf der Streuobstwiese hängt nahezu jede Art von Nistkasten. Nach den Stürmen Wiebke und Lothar waren im Zeilwald viele Bäume umgefallen. Die verwaisten Kästen haben Wolfram Bock und Thomas Schaller hierher gehängt. Wir sehen Nistkästen für den Wald-Baumläufer, für den Waldkauz, für den Steinkauz. Die Steinkauzröhre ist 2008 belegt. Mit der Dämmerung kommt der Steinkauz raus. Und Nistkästen für den Turmfalken und für  Hornissen. Eine Benjamini-Hecke mit Fuchsbau. Ein Marderloch im Boden.

DSCF5455w.jpg DSCF5485w.jpg
6.12.2008 Hemmingen
NABU Grundstück
Fuji Finepix F30
6.12.2008 Hemmingen
NABU Grundstück
Fuji Finepix F30
beschneiden der Wasserreiser gibt dem Baum mehr Saft für die Krone Blätter pechschwarz. Stresstriebe unten.
Dieser Baum muss raus.

... mehr über unser
NABU-Grundstück in Hemmingen

Noch mehr Interessantes
Aus der Naturschutzarbeit

Ein Schwarm Erlenzeisige war auf der Streuobstwiese des NABU unterwegs.
Die →
Tannenmeise hat in Hemmingen schon Nester in die flachen Fledermauskästen gebaut. Ganz flach eben.
500 Erdkröten in einer Nacht rübergetragen in Eimern über die Strasse Hemmingen-Heimerdingen. Thomas Schaller sagt: "Das war schon extrem anstrengend".

 

Natur im Glemstal:

Fauna
im Glemstal


(aufs Foto klicken)
Flora
im Glemstal


(aufs Foto klicken)
Landschaft
 im Glemstal


(aufs Foto klicken)
Aktuelle Sichtungen
im Glemstal


(aufs Foto klicken)
NABU Aktionen
im Glemstal


(aufs Foto klicken)
die Welt außerhalb
des Glemstals


(aufs Foto klicken)

zur Glemstal homepage