Die Nacht der Feuersalamander

Manchmal besitzt man Kostbarkeiten und merkt es nicht. Ich glaube, so geht es den Bürgern aus Schwieberdingen und Hemmingen mit einem Tier, das für mich in meiner Jugend etwas ganz besonderes war: dem Feuersalamander.

So begann ich vor 7 Jahren eine Geschichte. Aufgewachsen bin ich in einer kleinen Gemeinde in der Westpfalz, einer dünn besiedelten Gegend mit viel Raum für Pflanzen und Tiere. Aber ein Tier gibt es dort selten: den Feuersalamander. Ich erinnere mich, dass mir meine Mutter auf einer botanischen Wanderung einmal einen gezeigt hat. Welch außergewöhnliche Farben, tiefschwarz und leuchtend gelb.

In Schwieberdingen konnte ich Feuersalamander genauer beobachten. Sie sind wirklich ganz besonders: die Kinderstube des Feuersalamanders findet man im Wasser. Der erwachsene Feuersalamander lebt an Land. Eine unglaubliche Wandlung. Wie das Tier das meistert, unter Wasser zu atmen, später in der Luft? Ein Meisterwerk der Natur. Heute allerdings mit einer großen Gefahr verbunden: die Tiere wandern vom Bach aufs Land. Dazwischen liegt meist eine Straße oder ein Fahrweg.

Was tun? Es hilft, wenn Fahrzeuge die Hauptwanderstrecken in den Wanderungszeiten vermeiden (Dämmerung der Morgen- und Abendstunden). Wir bedanken uns bei der Gemeinde für die Hinweisschilder und die zeitlich begrenzten Durchfahrtsverbote im Bereich des Münchinger Tals. Wir bitten alle Betroffenen um Verständnis und Beachtung.

In warmen Nächten mit Regen wandern sie. Samstag Nacht am 25.4.2015 war die erste Nacht der Feuersalamander im Münchinger Tal. Viele waren unterwegs. Zusammen mit Erdkröten. Fotos: Birgit Döhnert.