Sarah erholt sich am 17.7.2003 in Schwieberdingen;
Foto: Eberhard Häussermann
Woher mag das
kommen? Weil sie erst bei einbrechender Dunkelheit aktiv
werden? Wer an warmen Sommerabenden beobachtet, wie sie
lautlos und schnell durch die Dämmerung fliegen, kann sich
sicher einer gewissen Faszination nicht entziehen. Weil sie
dem Menschen in der Nacht überlegen sind? Sie orientieren sich
über Ultraschalllaute und sind daher nicht auf das Tageslicht
angewiesen. Weil sie Räuber sind? Es soll in Südamerika
tatsächlich Fledermäuse geben, die sich vom Blut von Vögeln
und Säugetieren ernähren. Unsere heimischen Fledermäuse sind
ausschließlich Insektenfresser, fressen diese aber in
beachtlichen Mengen.
Auf jeden
Fall sind Fledermäuse schwer zu beobachten. Daher kennt kaum
jemand diese Tiere aus eigener Anschauung wirklich. Wer
versucht, eine Fledermaus zu fotografieren, wird seine liebe
Not haben. Glücklich ist, wer überhaupt etwas auf dem Bild
einfängt. Unser Schreiner, ein studierter Biologe, gab uns den
Tipp, dass man Lichtschranken benutzen muss. Das ist aufwändig
und kompliziert. Manchmal hilft aber auch das Glück. Wie in
der Geschichte von Sarah. Die geht so:
Eines späten
Nachmittags entdeckte unsere Nachbarin eine Fledermaus in
ihrem Swimmingpool. Sie rief ihren Mann zu Hilfe, der das Tier
mit einem Fischernetz herausfischte und in einen Schuppen
brachte. Die Fledermaus flog gleich hoch und hing sich mit dem
Kopf nach unten auf. So konnte sie sich erholen und langsam
trocknen. Und der Nachbar konnte sie beobachten und
fotografieren. Er nannte sie Sarah. In der Dunkelheit wurde
Sarah freigelassen und sie flog weg. Unmittelbar danach kamen
zwei Fledermäuse zurück und drehten eine Runde über dem
Schwimmbecken. Seitdem sind in unserer Straße regelmäßig
Fledermäuse zu Gast. Und wenn Sarah nicht gestorben ist, so
lebt sie heute noch.
Sie wollen
mehr über Fledermäuse wissen? Besuchen Sie doch eine
NABU-Veranstaltung zu diesem Thema, z.B. die Batnight
Markgröningen, Marktplatz, Donnerstag 4. Sep. 2008,
17:00/20:00 Uhr.
Hildegard
Gölzer, Schriftführerin
Infos zu Fledermäusen im Glemstal finden Sie
hier |