Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen
> Aktuell > Gemeindeblätter > Woche 37/2008

Startseite
  2008 Woche 37:
Im Mitteilungsblatt der Gemeinden Schwieberdingen und Hemmingen


DBV Naturschutzbund Deutschland
Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen

Homepage:  www.nabu-schwieberdingen-hemmingen.de

Batnight

Auf ein Rendezvous mit Fledermäusen war eingeladen. Und zahlreiche Beobachtungen angekündigt. Wie sollte das funktionieren? Selten sind sie, so selten, dass sie streng artengeschützt sind. Blitzschnell tauchen sie unerwartet in der Dämmerung auf und verschwinden ebenso schnell wieder. Hören kann man sie auch nicht. Also ein gewagtes Versprechen.

 
   
 

Batdetektoren machen Fledermäuse hörbar, Markgröningen, 4.9.2008

Frau Ewa Paliocha löste es ein. Die Biologin führte die Fledermausinteressierten nur eine kurze Strecke zu drei Platanen mitten im Stadtgebiet von Markgröningen. Dort erklärte sie, wie man Fledermäuse hörbar machen kann. Fledermäuse gehen nachts auf Beutefang und benutzen für ihre Jagd auf Mücken oder Nachtfalter ein Echoortungssystem. Auch Soziallaute stoßen sie aus, zum Beispiel die Männchen, um die Weibchen anzulocken. Allerdings in Frequenzen zwischen 10kHz und 100 kHz. Für Menschen sind aber Laute über 16 kHz kaum oder gar nicht hörbar. Die Technik hilft bei diesem Problem. Frau Paliocha hatte Ultraschalldetektoren dabei. Mit diesen Geräten können die Rufe der Fledermäuse aufgenommen und für den Menschen hörbar abgespielt werden. Noch während sie die Bedienung der Geräte erklärte, schwirrten die ersten Fledermäuse über unsere Köpfe. Nachdem die Detektoren auf die richtige Frequenz eingestellt waren, hörten wir die Rufe. Nun waren die Arten der beobachteten Fledermäuse genauer zu bestimmen: Abendsegler waren zu hören. Und Zwergfledermäuse. Letzteres war aus dem Ruf nicht ganz exakt zu bestimmen, da der Ruf der Mückenfledermaus ähnlich ist. Die Expertin Paliocha kann aber auch das herausbekommen, wenn sie die aufgenommenen Rufe auf dem PC auswertet. Erstaunlich, was für ein Gelärme die Fledermäuse jetzt machten. Es mussten zahlreiche sein und wir haben während des Abends auch zahlreiche nicht nur gehört sondern auch gesehen.

Fledermäuse gehören zu den ältesten Säugetieren der Welt und fliegen seit über 50 Millionen Jahren durch die Nacht. Dass sie so selten geworden sind, liegt daran, dass Nahrungsangebot, Sommerquartiere und Winterquartiere durch Eingriffe des Menschen immer mehr verschwinden. Jeder kann helfen. Durch Aufhängen eines Fledermauskastens Wohnraum schaffen. Oder im Garten Wiesenblumen wachsen lassen.

Bei allen Fragen rund um die Fledermaus, insbesondere in Notfällen, hilft die Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg (AGF). www.agf-bw.de

Hildegard Gölzer, Schriftführerin

                           
 Infos zu Fledermäusen im Glemstal finden Sie hier

                            Mit dem NABU durch die vier Jahreszeiten
                                 Berichte über Wanderungen in Schwieberdingen, Hemmingen und Markgröningen

 

 
 

 
  zur Übersicht aller Artikel 2008                                                       
 

Natur-Erlebnis Batnight
Link - Streuobstinfos
 
Veranstaltungs- Übersicht und Infos zur 12. europaweiten Fledermausnacht

 

 

 
 
Aktuell
Navigation Wir über uns
Termine
Projekte
Fauna und Flora
Ansprechpartner
Links
Impressum