Hallo liebe Naturfreunde,

hier sitze ich über den Dächern von Régusse in Südfrankreich und schreibe Euch diesen Brief. Vor mir liegt die Weite der Garrigue, mit Thymian und Lavendel, Steineichen und Kiefern.

die Vogelwelt Südfrankreichs wird erforscht, 31. Mai 2013, Fotos T.G.

Am Horizont ragen teils schneebedeckte Alpengipfel in den Himmel. Die efeuumrankte Stadtmauer des mittelalterlichen Régusse und die Mauern der Dachterrasse unseres uralten Hauses umrahmen die Szenerie. Eng schmiegen sich die Häuser hier im Stadtkern aneinander, sie schützen sich vor dem kalten Mistral. Vielleicht geben sie sich im Sommer Schutz vor der Glut der Sommerhitze, von der können wir jetzt aber nur träumen. Obwohl die Sonne alles in grelles Licht taucht, ziehe ich in der kühlen Luft den Reißverschluss des wärmenden Flieses ganz nach oben.

Danke für die Grüße, sagst Du möglicherweise. Und: Was macht ihr dort? Wir erforschen die Vogelwelt Südfrankreichs. Wir entdeckten die farbenfrohen Bienenfresser an einem Löshang am Straßenrand. Der Triel mit seinen großen Augen wollte sich in der Ödnis der Steinsteppe der Crau vor uns verstecken. Geier umschwirrten unsere Köpfe in den wilden Schluchten des Verdon. Eine Blauracke flog während der Fahrt über unser Auto. Morgen suchen wir die Provencegrasmücke.

Findet ihr die leicht? Nein. Aber die Vogelexperten „VV“ führen uns. Jochen und Johannes Völlm sind gut vorbereitet. Auch wenn das frühe Aufstehen manchmal anstrengt, erleben wir eine ereignisreiche und interessante Reise.

Liebe Grüße aus Südfrankreich sendet Euch

Eure Hildegard Gölzer