Ein Storch begeistert Schwieberdingen
Die Gründer unserer DBV-Ortsgruppe (heute NABU
Schwieberdingen-Hemmingen) erkannten früh, dass Vogelschutz
nur durch gewisse Aktivitäten wirksam wird. Im Jahr 1935
brachten einige Männer auf dem Chordach der Georgskirche in
Schwieberdingen ein Storchennest an. Bereits 1937 stellte
sich der erste Storch ein. Nach dem Krieg blieb das Nest
leer.
Links: Storchennest auf der Georgskirche 1936
Rechts: Storch übernachtet auf dem Turm der Georgskirche am
26.2.2014
Heute wissen wir, dass eine Vogelart sich nur auf Dauer
halten kann, wenn sowohl Nahrungsangebot als auch
Nistmöglichkeiten vorhanden sind. Mitglieder der Ortsgruppe
betreuen deshalb Nistkästen auf der Markung.
Landschaftsschutzgebiete und Feuchtgebiete schaffen
Nahrungsangebote. Diese zu erhalten, erweist sich als
schwierig. Stark ist der Druck in unserer
hochindustrialisierten Region, immer weitere Flächen zu
versiegeln. Zum Beispiel wird zur Zeit eine große
Erweiterung des Industriegebiets in Schwieberdingen
geplant.
Umso mehr freute es viele Schwieberdinger, dass letzte
Woche auf der Georgskirche ein Storch rastete. Viele
begeisterte Bürger riefen uns an. Der Storch übernachtete
auf dem Dach der Kirche. Am nächsten Morgen flog er weg,
besann sich, kehrte um und kam wieder. Er setzte sich
nochmals auf die Kirche bevor er endgültig verschwand.
Vielleicht gefiel es ihm und er wäre geblieben, wenn er
Nest und Nahrung vorgefunden hätte? Vielleicht kann
Schwieberdingen ihm das irgendwann wieder bieten? Ein Nest
gab es schon mal. Wiesen kann man wieder zu Feuchtwiesen
machen, das würde auch dem Hochwasserschutz dienen.
Es geht ja nicht nur um den Storch sondern auch um die
Menschen. In Europa gibt es die Legende, dass der Storch
die Babys bringt. Und eine ältere heute vergessene
Geschichte, dass er sich um alte Leute kümmert. Ich denke,
er ist ein Symbol für eine intakte Natur und lebenswerte
Umwelt. Der Storch klopfte schon mal an. Machen wir auf?
Hildegard Gölzer (Schriftführerin)
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Storchenbesuch
