Trotz der regnerischen Aussichten für den Nachmittag traf sich, am Bahnhof Schwieberdingen, eine kleine Gruppe hilfsbereiter Naturfreunde. Ziel der heutigen Aktion war, die Nistkästen am Weg zur Nippenburg, 12 an der Zahl, zu reinigen und zu erforschen. Interessant auch unter dem Aspekt der Veränderung, im Vergleich zu den Beobachtungen des letzten Jahres.
 

Begleitet von ständigen Tropfen auf den Brillengläsern machten wir uns auf den Weg, einen Nistkasten nach dem anderen abzuhängen und zu öffnen. Hinter jeder „Tür“ erwartete uns eine neue Überraschung.
 

Gleich zu Beginn mussten wir jedoch erkennen, dass das Leben auch Schattenseiten hat. Totfunde von jungen Meisen gehören leider auch zu den Überraschungen, die einem bei einer solchen Aktion begegnen können. Von Enttäuschung war bei den Kleinsten jedoch nichts zu spüren, viel schöner war dabei doch die Erkenntnis, dass die anderen es geschafft haben müssen. Begeisterter wurden Eierfunde aufgenommen.

Was für ein Ei ist das? Naturentdecker unterwegs, Fotos Lino Trinkmann, 21.11.2015
 

Auffällig war dieses Jahr das gewählte Nistmaterial. In den meisten Nistkästen fand sich auffällig wenig Moos und auch sonst waren die Nester eher sparsam ausgestattet. Es wurde die Vermutung aufgestellt, dass dies eine Folge des ziemlich langen, warmen Sommers sei. Sicher ist das jedoch nicht.
 

Weitere Fragen verursachte ein Nest, bei dem vollkommen auf Moos verzichtet und stattdessen auf Heu gesetzt wurde. Um welche Art es sich beim Baumeister handelt, ist ungewiss. Aber eine wichtige Eigenschaft wurde enttarnt. „Das war wohl ein Naturschützer“, meinte ein junger Naturforscher in diesem Zusammenhang. Der Nesterbauer achtet auf die Natur und nutzt bereits getrocknete Rohstoffe für sich. Seine Methode erscheint ebenfalls erfolgreich, wir konnten eine Brut nachweisen.
 

Zusammenfassend zeigte diese Aktion einmal mehr, mit welcher Überzeugung Nisthilfen des NABU´s von der heimischen Tierwelt angenommen werden. Erstaunlich oder vielmehr beunruhigend war die Tatsache, dass wir anders als im Vorjahr, keinerlei Spuren von Fledermäusen fanden. Insgesamt konnten wir aber in 9 von 12 Kästen einen Bruterfolg verzeichnen, was eine deutliche Steigerung zu vergangenen Jahren darstellt.
 

Ein besonderer Dank geht an Ralf Trinkmann, der wieder mal mit viel Hingabe den Kleinsten, aber auch den Großen einen Einblick in die Arbeit des Naturschutzes bot.
Saskia Döhnert