Wer singt denn da?
Vogelstimmenführung- Bericht
Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern
durch die Lüfte, süße, wohlbekannte Düfte streifen
ahnungsvoll das Land.
Fast wie in dem Gedicht von Eduard Mörike
präsentiert sich jetzt unser Glemstal. An den Bäumen
sprießt erstes Grün, darunter breitet sich ein
rot-weißer Blütenteppich aus hohlem Lerchensporn aus.
Vogelgesang erfüllt die Luft. Fast schon zuviel
auf einmal. Wer singt denn da?
Wir sind zusammengekommen, um Vogelstimmen zu
lernen.
Hartmut Kayser hilft uns dabei. Was singt der Vogel?
In welcher Tonhöhe? Mit welcher Klangfarbe? Wie laut?
Wir beginnen einfach: der Zilpzalp ruft seinen Namen.
Laut. Das hören wir alle. Schon schwerer: das
Rotkehlchen. Typisch hier der Klang. Silberhell und
klar. Zum Glück setzt sich eines so vor uns, dass wir
es auch beobachten können. Doch Hartmut meint, Vögel
muss man nicht sehen. Tatsächlich. Den Zaunkönig
erkennen wir an dem Triller in seinem Gesang. Schwer:
die Kohlmeise. Zwar ist ihr „Frühlingsläuten“ leicht
zu hören, doch mit Variationen irritiert sie auch
erfahrende Vogelkenner.
Oft fällt es schwer, die Gesänge auseinander zu
halten. Im Durcheinander des „Vogelorchesters“ droht
der einzelne Gesang unterzugehen. Hartmut Kayser
sucht Stellen, an denen einzelne Stimmen besser zu
hören sind. Hartmut meint, man braucht Zeit und
Übung. Im Mai gibt es daher wieder eine
Vogelstimmenführung. Und Saskia macht eine
Vogelführung extra für Kinder. Wer Lust hat,
mitzukommen, ist herzlich eingeladen.
Hildegard Gölzer, Schriftführerin
Wir sehen den seltenen Mittelspecht. Foto Saskia
Döhnert, 2.4.2017
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