Auf dem größten Trampolin
Süddeutschlands,
Ausflug zum Federsee- Bericht
Der Federsee ist ein See der Superlative:
- Er ist das größte Moor
Süddeutschlands. 1911 kaufte Lina Hähnle, die
Gründerin des NABU, erste Flächen und schuf ein
privates Naturschutzgebiet. Heute leben hier
seltene Tier- und Pflanzenarten. Das Gebiet ist von
internationaler Bedeutung und Unesco-Welterbe.
- Er ist das größte Trampolin
Süddeutschlands. Sonia Müller vom
NABU-Naturschutzzentrum in Bad Buchau führte uns
zum See. Sie wagte sich todesmutig ins Moor. Ihre
Sprünge brachten den Boden bedenklich in
Schwingung. Kein Fake, das Wasser um ihre Füße
stieg immer mehr. Leider oder soll ich sagen Gott
sei Dank- durfte aus Sicherheitsgründen keiner von
uns auf das Trampolin. Wir standen sicher auf dem
Steg aus Eichenbohlen.
- Der Federsee ist eine
weltweit einmalige archäologische Fundstelle. Über
20 Dörfer aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und
Keltenzeit wurden hier gefunden und erforscht. Das
Federseemuseum eröffnet dem Besucher die vergangene
Welt. Wir durften in Zelte schauen und Pfahlbauten
bewundern. Eine einfache Welt? Ja und nein.
Verblüffend: Schon 3000 v.Chr. handelten die
Anwohner des Federsees europaweit. Und um 700 v.
Chr. bauten sie schon Fischfanganlagen.
Europaweiter Handel vor Jahrtausenden: aus
Zinn aus England und Kupfer aus Österreich wurde in
Oberschwaben am Federsee die wichtige Bronze
hergestellt. Ausstellung im Federseemuseum. T.G.
- An keinem anderen Ort der
Welt wird die prähistorische Vegetation und
Landschaft so sichtbar wie hier. Das Moor erhält
alles wunderbar. Der Speiseplan der Menschen vor
7000 Jahren? Für Forscher kein Geheimnis? Reichlich
Fisch, Himbeeren, Wassernüsse, Schilf. Vermutlich
wären moderne Ernährungsberater begeistert.
Um falschen Vorstellungen vorzubeugen: Manche
Superlative erschließen sich still und langsam. 272
Vogelarten wurden am Federsee nachgewiesen. Viele
verstecken sich im breiten Schilfgürtel.
Die Eltern des kleinen Blässhuhns im Teich
am Federseemuseum lassen den Kleinen nicht aus den
Augen. Gefahr droht von großen Fischen im Teich.
24.6.2018, Foto T.G.
Wenn Ihr hierherkommt, bringt etwas Zeit mit.
Bekanntlich sieht die Schnecke ja mehr vom Weg als
der Hase. Wir sahen Störche, Flussseeschwalben und
den Feldschwirl. Sicher nicht alltäglich! Danke an
Barbara Wild, die alles perfekt organisiert hat,
für den erlebnisreichen Tag.
Hildegard Gölzer, Schriftführerin
mehr Infos und weitere Fotos zum NABU-Ausflug
