Waldohreulen im Glemstal in Unteriexingen
an der Glemstal-Grundschule
(Beobachtungen im Glemstal in Unterriexingen im Oktober 2006)
Hinweis: alle blau umrandeten Fotos lassen sich vergrössern.
►Fragen über Fragen
►Warum suchen sich 4 Waldohreulen von den vielen ruhigen Bäumen in Unterriexingen ausgerechnet
den Baum neben der Grundschule als Schlafbaum aus?
►Wo waren die Eulen im Sommer?
►Wie lange werden die Eulen bleiben?
►Was machen die Eulen am Tag?
Tagsüber schlafen die Eulen im hohen Eulenbaum. Ab und zu wird eine wach.
Und die Stehohren werden aufgerichtet. Ausdrucksvolle,
bernsteinfarbene Augen werden dann auf uns gerichtet. Ja, mit diesen schönen
Augen sehen die Eulen nachts viel besser als wir mit einem kiloschweren
Nachtsichtgerät. Und die Eulen hören wohl hundertmal besser als wir, aber nicht
mit den Stehohren.
22.10.06 Glemstal-Grundschule Canon EOS 20D / 100-400@100 F7.1, 1/1000s, ISO400, RAW |
21.10.06 Glemstal-Grundschule Canon EOS 20D / 100-400@380 F9, 1/250s, ISO400, RAW |
14.10.06 Glemstal-Grundschule Canon EOS 20D / 100-400@400 F7.1, 1/200s, ISO400, RAW |
22.10.06 Glemstal-Grundschule Canon EOS 20D / 100-400@400 F9, 1/200s, ISO400, RAW |
22.10.06 Glemstal-Grundschule Canon EOS 20D / 100-400@400 F5.6, 1/320s, ISO400, RAW |
4 Eulen auf dem Baum an der Glemstal-Grundschule. Jede sichert in eine
andere Richtung → Eulen-im-Glemstal |
Eule 1: kleine junge Eule "Wuschel"
vermutl. weibl. sichert Richtung Strasse |
Eule 2: grosse Eule vermutl. weibl. blickt Richtung Spielplatz |
Eule 3: "Türwächter" gross, männlich? ähnlich zum Wuschel. sichert Richtung Schultür |
Eule 4: klein schläft öfter woanders (Kopf ist 45° zur Seite gedreht) |
►Zum
Geniessen: das Video
zu Herbst im Glemstal mit schöner Musik
Die schönsten Naturfotos aus dem Glemstal
mit stimmungsvoller Herbstmusik von Alfred Mahlberg
►Was machen die Eulen nachts?
Nach Einbruch der Dämmerung wird es im Eulenbaum lebendig. Eulen sind reine
Nachtjäger. Die einzelnen Eulen
fliegen in unterschiedliche Richtungen weg. Zunächst zu niedrigeren Bäumen in der Nähe und
von dort weiter. Ein Jagdgebiet der Eulen sind die grossen gemähten Freiflächen
im Nordwesten "hinter" der Glemstal-Grundschule
mit Hunderten von Mäuselöchern. Auf dem Foto gut zu erkennen. (der Pfeil zeigt
eine
abendliche Abflugrichtung der Eulen)
D.h. Mondschein. Das Rascheln einer Maus unter einem
welken Blatt ist ein Alarmzeichen. Lautlos segelt die Eule abwärts und greift im
Sinkflug mit nadelspitzen Krallen zu. Unter dem
Schlafbaum liegen Gewölle der Eulen mit kleinen Knochen.
Nicht genau zu erkennen, wir tippen auf Maus.
►Kann man die Eulen unterscheiden?
Nach diesen Porträtfotos oben sehen sie durchaus verschieden aus. Nur
anhand der Augen sind sie recht schwer auseinanderzuhalten. Und das Gesicht wird offenbar
ab und zu neu gekämmt. Am besten
zur Unterscheidung scheinen die auffälligen und sehr unterschiedlichen
schwarz-weissen Muster der Ohrbüschel zu sein.
Fotoserie Eulen starten
automatisch
ablaufende Diashow Eulen starten
►Das Jungtier "Wuschel" sieht wie ein Teddybär
aus:
Eule 1 "Wuschel" ist oft wach und neugierig, wenn sich
jemand von der Strasse her nähert. Ist gut zu
fotografieren. Scheint nicht beringt zu sein. Hat ein schmales Gesicht. (in
Augenhöhe ist Gesicht etwa 2,4 mal so breit wie Abstand der Augenmittelpunkte
bei Blick nach vorne)
Ist sehr wuschelig. Kann kaum aus den Augen schauen vor lauter Wuscheligkeit.
rechtes Auge (der Eule, auf dem Foto links) hat etwa bei 10 Uhr eine schwarze Ausbuchtung.
►Was haben die Eulen im Frühjahr gemacht?
Spekulationen und Extrapolationen aus den Informationen der Schulleiterin
Fr. Stoschir, Berichten einer Mutter und eigener Beobachtungen:
-
Eule 2 ist die Mutter und Eule 3 der Vater in einer Familie
- Die beiden haben sich im zeitigen Frühjahr einen
Brutplatz ausgesucht, z.B. ein verlassenes Krähennest
-
Brutbeginn war Anfang April 2006
-
Anfang Mai sind dann Jungeulen aus den Eiern geschlüft (nach 28 Tagen
Brutdauer)
-
Ende Juli waren die Jungeulen in der Lage selbständig Mäuse zu
erjagen (nach 11 Wochen)
-
6 Wochen später Anfang September sind die Eulen in ihr Winterquartier an der
Glemstal-Grundschule gewechselt
denn hier ist warm, und es gibt direkt in der Nähe geeignete offene
Jagdflächen
►Eule 2: die Mutter?
Eule 2 gähnt und reckt und kratzt sich öfter mal im Schlaf, macht
aber selten die Augen auf.
►Was wissen wir über Waldohreulen in Uri?:
Wie mir die Schulleiterin der Glemstal-Grundschule Fr. Stoschir
erzählt hat, sitzen die Eulen bereits seit der vorletzten Ferienwoche (also so
etwa seit dem 9.9.06) in diesem Baum neben dem Eingang.
Manchmal sind drei Eulen da. (z.B. am 12.10. 2006, 14.10., 19.10, 21.10.).
Manchmal sind vier Eulen da. (z.B. am Sonntag den 15.10. und Sonntag den 22.10.
"immer sonntags")
Am Sonntag 29.10.2006 waren abends keine Eulen mehr auf dem Baum. Schade. Der
Baum hat jetzt kaum noch Blätter. Zwei der Eulen waren auf einem Baum am
Kindergarten, der noch viele Blätter hat. Nach Einbruch der Dunkelheit um 18:30
sah ich drei Eulen fliegen.
Der Baum ist übrigens auf den Satellitenbildern von
Google Earth gut erkennbar.
(Koordinaten 48° 55´58.97"N, 9° 03´14.12"E)
Vor 2 Jahren waren ebenfalls Eulen wochenlang an der Glemstal-Grundschule in einem anderen Baum.
Wie mir eine Mutter erzählt hat, waren auch über den Winter 2005/2006 zwei Eulen in diesem Baum. Nach Einbruch der Dämmerung im Winter gegen 17:00 fliegen sie weg auf einen Baum auf der anderen Strassenseite Richtung Nordwesten. Jetzt im Frühherbst fliegen sie etwa 19:00 weg.
Ernst Seitz vom NABU Markgröningen hat früher auch schon von Eulen in Uri
berichtet, ihm wurde auch von "Uhus" erzählt. Es sind aber Waldohreulen.
Wolfgang Borowski vom NABU Markgröningen hat ein kleines Wanderbuch, in dem auch
von so einem Baum (in Freiberg?) berichtet wurde - manchmal über 10 W-Eulen. Sie
sind aber seit vielen Jahren nicht gesehen worden.
►Eule 3 und Eule 4:
►Was wissen wir über Waldohreulen allgemein?:
Waldohreulen (Asio Otus) gehören zur Familie der eigentlichen Eulen (Stringidae).
Die Weibchen sind bis zu 30% schwerer als die Männchen. Bei den Weibchen
überwiegen dunkle, rostbraune Farbtöne. Die Männchen sind dagegen in ihrer
Grundfärbung etwas heller. Die Färbung des Gefieders dient der Tarnung;
Die Iris der Waldohreule ist leuchtend orangegelb. Das hat sie mit dem Uhu
gemeinsam.
Die auffälligen Federohren haben keine Funktion im Zusammenhang mit der
Hörleistung der Eule. Zur Verstärkung der Hörleistung dient vielmehr der bei der
Waldohreule auffällige Gesichtsschleier. Aufgerichtete Federohren zeigen erhöhte
Aufmerksamkeit an.
Hauptbeutetiere sind Wühlmäuse.
"Für Deutschland wird die Zahl der Brutpaare mit ungefähr 32.000 Brutpaaren veranschlagt. Das heisst auf etwa 1300 Menschen kommt eine Waldohreule. Bestandsrückgänge sind insbesondere auf die intensivere Nutzung landwirtschaftlicher Flächen zurückzuführen. Ähnlich wie bei anderen mitteleuropäischen Eulenarten ist die wichtigste Schutzmaßnahme die Erhaltung von strukturreichen, naturnahen Landschaften." (Quelle: wikipedia)
"Im Winter finden sich gelegentlich Schlafgemeinschaften von Waldohreulen zusammen, die bis zu 200 Exemplare umfassen können und bei denen die Vögel nur einen geringen Individualabstand halten. Die dabei aufgesuchten Schlafbäume werden mitunter über viele Jahre hinweg genutzt. In Einzelfällen ist die Nutzung von bestimmten Schlafbäumen seit mehr als einhundert Jahren belegt. Um den Winter besser zu überstehen, halten sich die Vögel bevorzugt im Umfeld von größeren Städten und Ortschaften auf. Hier findet sich auch in der kalten Jahreszeit noch genügend Nahrung. Waldohreulen, die in klimatisch begünstigten Regionen leben, zeigen nahezu kein Zugverhalten." (Quelle: wikipedia)
Siehe auch: http://www.vogelwarte.ch
►Impressionen aus Unterriexingen
22.10.06 Unterriexingen Canon EOS 20D / 100-400@400 F7.1, 1/1000s, ISO400, RAW |
22.10.06 Unterriexingen Canon EOS 20D / 100-400@400 F7.1, 1/800s, ISO400, RAW |
14.10.06 Glemstal-Grundschule Pentax Optio S |
22.10.06 Unterriexingen Canon EOS 20D / 100-400@400 F14, 1/250s, ISO400, RAW |
14.10.06 Uri Pentax Optio S |
15.10.06 Glemstal-Grundschule Pentax Optio S |
Frauenkirche in Uri s. Landschaft-Glemstal |
romantische Gasse | Tiere an der Glemstal-Grundschule | Die Frauenkirche liegt malerisch über dem Ort | Freiflächen nur ca. 200m weg vom Eulenbaum, aber offenbar nicht das Jagdrevier | Jagdgebiet der Eulen? Eher nein. nur ca. 150 m südwestlich der Glemstal-Grundschule |
1.11.06 Unterriexingen Canon EOS 20D / 100-400@100 F8, 1/500s, ISO400, RAW |
1.11.06 Unterriexingen Pentax Optio S |
15.10.06 Uri Canon EOS 20D / 100-400@100 F7.1, 1/400s, ISO400, RAW |
21.10.06 Glemstal-Grundschule Canon EOS 20D / 100-400@100 F7.1, 1/160s, ISO400, RAW |
Frauenkirche: ringsum gibt es gute Jagdreviere für Eulen s. Landschaft-Glemstal |
Frauenkirche: hier haben mir die Wolken gut gefallen. | 3 Eulen im Baum von der Strasse aus: schauen in 3 Richtungen: rechts oben: Wuschel rechts unten: Eule 2 links zur Schultür: Eule 3 |
Siehe auch die Beobachtungen an der Glemstal-Grundschule im Jahr 2007
zur Seite: Oktober-im-Glemstal
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Mit dem NABU in der Natur im Glemstal unterwegs
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Falter im Glemstal (aufs Foto klicken) |
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Wildblumenarten im Glemstal |
Satellitenkarte Glemstal (aufs Foto klicken) |
Naturdenkmale Schwieberdingen: (aufs Foto klicken) |
Schutzgebiete Schwieberdingen (aufs Foto klicken) |
Naturdenkmale Hemmingen: (aufs Foto klicken) |
Naturdenkmale Markgröningen (aufs Foto klicken) |
Schutzgebiete Markgröningen: (aufs Foto klicken) |